Web-Charts

Baden-Baden, 24.06.2015 – Der Einstieg von „Wenn sie diesen Tango hört“ auf #22 der aktuellen MEGA Song Charts von media control lenkt den Blick auf Tangos in 50 Jahren deutsche Singlecharts.

 

Das 1989er Original der Popgruppe Pur ist ein Klassiker unter den Fans, aber einen Charteinstieg gab es damals nicht. Generell dauerte es für Hartmut Engler und seine Kumpels bis 1991, ehe sie mit „Lena“ ihr Singlechart-Debüt hinlegen konnten. Der Komposition von Engler, Ingo Reidl und Chris Burgmann gelingt erst jetzt erstmalig ein Charteinstieg, nachdem Daniel Wirtz sich des Songs in der TV-Serie ‚Sing meinen Song – Das Tauschkonzert‘ angenommen hat, zu recht zum Lied des Abends gekürt.

Doch dies gibt Anlass zurückzuschauen, welche Songs mit dem Wort ‚Tango‘ im Titel (und auch musikalisch) Chartplazierungen in den letzten 50 Jahren erreichen konnten.

Der ‚Spatz von Avignon‘, die Französin Mireille Mathieu, war die erste. Anno 1971 erreichte sie mit „Der Pariser Tango“ #10, der erste von fünf Top 10-Tangos. Ein Schlager(ehe)paar der 70er Jahre waren Adam & Eve. Ihr 1975er Song „Tango amor“ war mit #42 einer derjenigen, die am schlechtesten abschnitten, denn nur 4 der 15 Songs verpassten eine Notierung in der Top 40. Besser erging es da der Griechin Vicky Leandros. Von einer Politikerkarriere träumte die 1976 gerade mal dem Kinderstar-Status entronnene Pop/Schlagersängerin gewiss noch nicht. Ihr Vater Leo schrieb für sie den Titel „Tango d’amor“, der bis #19 kletterte.

Snoopy ist nicht nur einer der bekanntesten Zeichentrickhunde, sondern war auch der Name eines niederländischen Popduos. Lediglich ein Album haben die beiden aufgenommen, darauf enthalten war aber der #7-Hit „No Time For A Tango“ (1979).

Damit in das erfolgreichste Tango-Jahrzehnt, die 80er Jahre: ein Tophit, ein weiterer Top 10-Hit und insgesamt 5 Top 40-Notierungen. Los ging es 1981 mit Grace Jones. Die Bezeichnung ‚Libertango‘ geht auf das gleichnamige 1974er Album des argentinischen Komponisten und Musikers Astor Piazzolla zurück. Er gilt als Vater des ‚Tango Nuevo‘, indem er die musikalischen Strukturen erweiterte und die traditionelle Instrumentierung veränderte. Besagtes Album enthielt u.a. „Adiós nonino“, die Komposition, die 10 Jahre nach seinem Tod für Tränen bei der heutigen niederländischen Königin Máxima bei ihrer Trauung mit Willem-Alexander sorgten. Den Titelsong „Libertango“ verwendete die Jamaikanerin Grace Jones 1981 und mixte ihn mit Reggaesounds und neuem Text. Die resultierende Single „I’ve Seen That Face Before (Libertango)“ erreichte #16.

Bei Vegetariern bestimmt nicht in der persönlichen Bestenliste zu finden, ist Dieter Hallervordens Spaßsong „Tierischer Tango (Mein Schatz, heut‘ hast du Schwein)“. Die Singleverkäufe reichten 1981 aber für #18.

Auf gleich drei Notierungen kann „Hypnotic Tango“ zurückschauen. Die Italodisco-Formation My Mine bescherte dem Tanz 1984 wieder eine Top 10-Position, nämlich #5. Das deutsche Discoprojekt Master Blaster coverte den Song 2003 und brachte ihn mit #7 erneut in die Top 10. Ein 2012er Remix dagegen flog nach einer Woche wieder aus der Liste. Ende 1987 floppte dann wieder eine Aufnahme. Die Franko-Kanadierin Lisa Dalbello kam innerhalb von 15 Wochen in der damaligen Top 75 über #43 nicht hinaus.

Doch zeitgleich mit Dalbello stand Guillermo Marchena in der Hitparade. Das ZDF hatte 1987 als damals traditionelle Weihnachtsserie ‚Anna‘ ausgestrahlt, die sechsteilige Geschichte einer Ballett-Tänzerin. Der Schlüsselsong war „My Love Is A Tango“, gesungen vom auf den Niederländischen Antillen geborenen Wahl-Münchner. Im Februar 1988 stand sein Song zwei Wochen ganz oben.

Einige Monate später sollte der Österreicher Rainhard Fendrich seinen größten Hit landen. Über die Befindlichkeiten einer ganzen Spezies: „Macho Macho“. Und der Nachfolger, der reiht sich in die Tango-Parade ein: „Tango Korrupti“ (#26). Etwaige Ähnlichkeiten und Parallelen zu heutigen Zeiten und Politikern sind rein zufällig!

Der Adam, der 1975 „Tango amor“ gesungen hatte, heißt eigentlich Hartmut Schairer und schrieb in den 90er Jahren viele Songs u.a. für Kristina Bach. Allerdings nicht ihren #66-Hit „Tango mit Fernando“ (1994). Das war für die Künstlerin, die heutzutage aufgrund von „Atemlos durch die Nacht“ eher selbst als Songschreiberin denn als Sängerin bekannt ist, eine ihrer sechs Chartplazierungen zwischen 1991 und 1994.

Nochmal einen Top 20-Hit konnte Shakira landen. Aus ihrem englischsprachigen Debütalbum „Laundry Service“ koppelte sie „Objection (Tango)“ aus. Ein Song, der 2002 #19 erreichte. Wieder kräftig Akkordeon, das typische traditionelle Tango-Instrument, wurde bei In-Grid gespielt. Die Italienerin Ingrid Alberini sorgte für den Sommerhit 2002 mit „Tu es foutu“, #9 in den deutschen Charts. Der Nachfolger kam zwar nur bis #35, hatte dafür aber den Namen im Titel: „In-Tango“.

Aus Marokko kam der bisher letzte Tango. Hindi Zahra kam vor 2 Jahren aber mit „Beautiful Tango“ über eine Woche ganz weit unten in den Charts nicht hinaus. Da sieht es aktuell ganz anders aus. Dank des Fernsehens hören im Zeitalter der Musikstreams jetzt wirklich ganz viele Menschen Daniel Wirtz zu….

media control
1976 ist ein bedeutendes Jahr im deutschen Musikmarkt: media control wird der erste Anbieter repräsentativer Charts in Deutschland. media control baut in den Folgejahren seine Produkt- und Dienstleistungspalette stetig aus und etabliert erfolgreich Charts und Marktforschung für die Entertainment-Bereiche TV, Musik, Kino, Buch und Social Media.

Zu den TOP 100 der Song-, Album-, Artist-,Web- und Genre-Charts samt Prozentbarometer und graphischen Chartverläufen.