Erfolgreichstes Album in den deutschen Musikcharts 2015 geht an Adele – media control kürt Helene Fischer zur Künstlerin des Jahres

Baden-Baden 31.12.2015 – Herzschlagfinale in den Jahresauswertungen der unabhängigen deutschen Musikcharts: Adele hat es geschafft! Wenn es nach Helene Fischer gegangen wäre, dann hätte das Jahr schon Ende November abgeschlossen werden sollen. Denn ab diesem Zeitpunkt kam der britische Superstar Adele mit ihrem Mega-Album „25“ und ließ die gesamte Konkurrenz, dank gigantischer Verkaufszahlen, hinter sich.

Das Top-Album des Jahres 2015 ist „25“ von Adele. Eine Woche nach Veröffentlichung im November war es bereits das erfolgreichste Album des gesamten Monats und sammelte zudem nach etwas mehr als fünf Wochen mehr Chartpunkte als jedes andere Album im Jahr 2015. Damit wiederholt „25“ den Erfolg des Vorgängers „21“ von 2011. Nach drei Jahren mit deutschsprachigen Top-Alben in Folge („Ballast der Republik“ von den Toten Hosen 2012 und „Farbenspiel“ von Helene Fischer in 2013 und 2014) reicht es dieses Jahr erstmalig wieder für ein englischsprachiges Album zum Titelgewinn.

„Farbenspiel“ landet knapp, aber geschlagen mit 99.3% auf dem zweiten Rang und verpasst somit das historische Triple! 24 Wochen lang schaffte es das Werk von Helene Fischer unter die Top 10. Viermal öfter notierte „Muttersprache“ unter den besten Zehn. Sarah Connor platziert ihr Comeback-Album mit 95.8% auf #3 der Jahresliste.

Über das gesamte Jahr betrachtet gelang sieben Alben das Kunststück, sich dauerhaft über 52 Chartwochen in den TOP 100 der mega Album Charts zu positionieren. Neben „Farbenspiel“ auf #2 der Jahresliste sind dies „Hey“ (Andreas Bourani, #5), „x“ (Ed Sheeran, #8), „Bauch und Kopf“ (Mark Forster, #11), „Gipfelstürmer“ (Unheilig, #14), der Soundtrack zu „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“ (#22 im Jahr ohne eine einzige wöchentliche Top 10-Notierung!) und „Mit den Gezeiten“ (Santiano, #30). Letztgenannte haben mit dem aktuellen 2015er Album „Von Liebe, Tod und Freiheit“ zusätzlich eine Top 10-Position erreicht (#6).

Einen ähnlich starken Release-Start wie „25“ legte das Album „Weihnachten“ hin. Mit etwas mehr als sechs Chartwochen landet die Zusammenarbeit von Helene Fischer und dem Royal Philharmonic Orchestra auf #4 im Jahresranking, es positioniert sich bei exakt 92%. Zeitgleich mit zwei Alben in den Top 5 der Jahrescharts vertreten zu sein, gelang zuletzt Andrea Berg vor 2 Jahren.

Auf #32 landet „Chaos And The Calm“. Vor dem Debüt auf #2 in CW 13 hatte der Sänger/ Songschreiber James Bay noch nie eine Albumnotierung in Deutschland, was ihn zum erfolgreichsten Newcomer in den mega Album Charts des Jahres 2015 macht! Sein deutschsprachiges Pendant ist Joris Buchholz, der mit seinem Debütwerk „Hoffnungslos hoffnungsvoll“ das Jahr auf #39 abschließt.

Von den 100 erfolgreichsten Alben des Jahres sind über die Hälfte rein deutschsprachige Werke! 53 deutschsprachige stehen 31 englischsprachigen, einem spanischen, 14 mehrsprachigen und David Garretts Instrumentalalbum gegenüber. 79 Artist Alben stehen 21 Compilations gegenüber. Unter letzteren befinden sich sieben Soundtracks mit „Fifty Shades Of Grey“ als erfolgreichstem auf #15. Danach folgen „Die Eiskönigin“ (#22) und „Furious 7“ (#31). Das TV-Format mit dem höchstplatzierten Album ist „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“. Das Doppelalbum zur 2. Staffel beendet 2015 auf #7, wohingegen „MTV Unplugged“ Cro auf #12 und Revolverheld auf #53 hievte.

In den Genre-Charts gibt es mehrere Sieger zu vermelden. Lediglich ein Dutzend Schlageralben schafften es in die Jahresliste, davon allerdings gleich drei in die Top 10. Außerdem stammen die Top 7 der mega Schlager Charts von nur drei Künstlern: Helene Fischer (#2, #4 und #33), Santiano (#6 und #30) sowie Andreas Gabalier (#41 und #44). Die Hip Hop-Fraktion bringt 16 Werke in den Top 100 unter. Nur Deichkind gelang mit „Niveau Weshalb Warum“ eine Top 10-Notierung (#10 mit 46.2%). Weniger stark schnitten die Rockveröffentlichungen ab. Zwar notieren 15 in den Top 100, jedoch höher als Frei.Wild auf #19 schaffte es keine Platte aus dem Genre des Rock. Dafür ist die Sprachbalance sehr ausgewogen (7 deutsch – 8 englisch), wogegen erfolgreicher Hip Hop ausschließlich den deutschen Rappern zuzuschreiben ist. Alle 16 Hip Hop-Alben sind in Deutsch gehalten und lediglich Bushido schafft dank seiner Collabo mit Shindy zwei Platzierungen (#28 und #34).

Geballte Frauenpower auch weit oben in den mega Artist Charts für 2015. Helene Fischer residiert dank dreier starker Alben („Farbenspiel“ auf #2, „Best Of“ auf #33 und „Weihnachten“ auf #4) sowie dem Single-Evergreen „Atemlos durch die Nacht“ (#50, in 2014 der Hit des Jahres) an der Spitze der Liste, dies mit deutlichem Vorsprung zu Sarah Connor. Die inzwischen in Berlin lebende Delmenhorsterin hatte sich nach rund 5-jähriger Familienpause mit ihrem ersten komplett deutschsprachigen Album „Muttersprache“ und dem von Peter Plate mitgeschriebenen Hit „Wie schön du bist“ (#13) zurückgemeldet. „Muttersprache“ debütierte in CW 22 auf #1 (ihr erstes #1-Album in 10 Jahren), die Erfolgssingle notierte drei Wochen lang auf #2 (ihr größter Hit seit 2005). Insgesamt das Comeback des Jahres mit 55.4% zu Platz 1 in den mega Artist Charts.

Auf #4 beschließt die Topkünstlerin der Monate November und Dezember das Ranking der relevantesten Künstler in Deutschland. Innerhalb von nur neun Wochen katapultierte sich Adele Adkins mit ihrem Comeback auf 47.0%. Das Rekorde brechende Top-Album und der sechstgrößte Hit („Hello“) des Jahres haben ihr entsprechend viele Punkte beschert, auch wenn die Konkurrenz über die gesamten 52 Wochen in den Charts vertreten war. Neben der gebürtigen Russin trifft dies nämlich auch auf die Shantyrocker von Santiano zu, die seit Anfang Januar jede Woche in den mega Artist Charts notiert standen. Das Quintett, das die Juni-Wertung anführte und große Teile des Jahres mit seinen drei Studioalben in der Top 100 auftauchte, bricht auf #3 liegend mit der Frauenquote. 50.1 Prozentpunkte zu #1.

In der Top 10 befinden sich insgesamt acht deutsche oder deutschsprachige Künstler. Die Ausnahmen bilden lediglich die Britin Adele (#4) und Ed Sheeran (#5). Ansonsten freuen sich über ein erfolgreiches Jahr Andreas Bourani (#6), Cro (#7), Robin Schulz (#8), Mark Forster (#9) und der vor einem Jahr verstorbene Udo Jürgens (#10), der die Januar-Wertung angeführt hatte.

Die mega Song Charts geben ein ähnliches Bild ab, wie es sich bereits nach den ersten drei Quartalen abgezeichnet hatte. Der Hit des Jahres ist „Cheerleader“, eine gemeinschaftliche jamaikanisch-deutsche Produktion. Reggaesänger OMI hat den Song 2012 aufgenommen, der Deutsche Felix Jaehn remixte ihn dieses Jahr zum Mega-Erfolg. Knapp dahinter (98.1%) landet „Are You With Me“. Der Song wurde 2012 von US-Countrysänger Easton Corbin aufgenommen und 2015 vom Belgier Felix de Laet alias Lost Frequencies ebenfalls neu remixt.

Auch der 3. Platz ist ein Remix und schon wieder vom glücklichen Hamburger Felix Jaehn. Er bediente sich einer Aufnahme der damals 12-jährigen Jasmine Thompson, die den 1983er Rufus-Hit „Ain’t Nobody (Loves Me Better)“ gecovert und ins Internet gestellt hatte. Sieben Wochen führte der Song im Frühsommer die deutschen Charts an. Zum Jahresabschluss reicht es zu 85.7%. Länger auf #1 hat es nur „Hello“ ausgehalten. Der Zähler für den immer noch aktuellen Spitzenreiter von Adele steht bei neun Wochen. Diese mit jeweils großem Vorsprung erreichten Toppositionen bescheren der Britin #6 für das Jahr mit einem erst Mitte November herausgebrachten Song!

Der erfolgreichste Original-Song und gleichzeitig der höchstnotierte Soundtrack-Hit ist „Love Me Like You Do“. Ellie Goulding beendet mit 81.1% das Jahr auf #4.

Insgesamt gibt es 17 deutschsprachige Hits in der Top 100. Das liegt auf dem Niveau der Vorjahre (2011: 13, 2012: 19, 2013: 19, 2014: 14). Der erfolgreichste ist „Astronaut“, eine Zusammenarbeit von Rapper Sido und Sänger Andreas Bourani. Mit 75.5% landet der Song auf #5. Seine komplette Laufzeit von 20 Wochen hat er innerhalb der Top 5 verbracht, sieben Wochen davon ganz oben positioniert. Doch 20 Wochen in der Top 10 sind nur der zweitbeste Wert 2015. Newcomerin Namika hat sich mit ihrem „Lieblingsmensch“ 22 Wochen unter den besten Zehn halten können und beendet das Jahr auf #7.

Drei Songs platzierten sich das ganze Jahr über in den mega Song Charts: „Atemlos durch die Nacht“ (#50) von Helene Fischer, „Cheerleader“ (#1) von OMI und „Firestone“. Der norwegische DJ Kygo und der australische Sänger Conrad Sewell landen auf #8.

In diesem Jahr gab es zwei verschiedene Songs mit dem Namen „Sugar“. Der von Maroon 5 gehört nicht zu den 100 erfolgreichsten des Jahres. Robin Schulz hingegen landet auf #10 und hat damit einen von sechs Songs in der Top 10, dessen Titel aus einem einzigen Wort besteht. Dass der Trend zu immer kürzeren Titeln anhält, zeigt sich in der Gesamtzahl von 23 solcher in der kompletten Jahreswertung. Darunter auch auf #12 „Reality“ von Lost Frequencies, der Sommerhit des Jahres gemäß media control.

#19 und #22 dienen als Trostpreise für Unglücksraben der Wochencharts, die von anderen Songs ausgebremst wurden. Madcon und Ray Dalton platzierten „Don’t Worry“ fünf Wochen lang auf #3 ohne höhere Positionen zu erreichen. Mit #19 reicht es trotzdem zu einer Top 20-Notierung in der Jahreswertung. Knapp dahinterlandet Adeles prominentestes Opfer. Das Duo Glasperlenspiel landete seinen größten Hit. Aber mehr als 6 Wochen auf #2 sind nicht herausgesprungen, da „Hello“ einfach zu stark war. Dennoch platziert sich „Geiles Leben“ mit 51.0% auf #22.

Die meisten Songs in der Jahres-Top 100 gehen an eine Gruppe von DJs. Jeweils drei Notierungen weisen Calvin Harris (#31, #36 und #98), David Guetta (#39, #49 und #83), Felix Jaehn (#1, #3 und #53) und Robin Schulz (#10, #20 und #44) auf. Dazu gesellen sich Sänger/Songschreiber Mark Forster (#29, #70 und #88), Doo Wop-Liebhaberin Meghan Trainor (#48, #89 und #100) und der Kanadier The Weeknd (#65, #80 und #92).

 

Ein Thema im Netz war anno 2015 das mögliche Charttriple von „Farbenspiel“. Sollte es das erste Album in der Geschichte von media control sein, das drei Jahre in Folge das erfolgreichste Album des Jahres wird? Letztendlich ist es das nicht geworden, aber jenes „Farbenspiel“ sowie das Weihnachtsalbum, die Stadiontour und ihre jährliche TV-Show haben Helene Fischer zum Gesprächsthema des Jahres gemacht und somit zur #1 der mega Web Charts 2015!

Auch Taylor Swift konnte mit mehreren Themen punkten. Ihr Kampf gegen die Streamingdienste, ihr neuer Freund, das von Ryan Adams gecoverte Album „1989“ und ihre musikalischen Aktivitäten bringen die Amerikanerin bis auf exakt sieben Prozentpunkte an die Siegerin heran.

In Wien war es nicht der Abend von Ann-Sophie Dürmeyer, aber die Diskussionen um den Rücktritt von Andreas Kümmert und ihre Nullnummer beim ESC hieven die Sängerin für das Jahr auf #3.

Wie stark diese Top 3 der präsentesten Künstler im deutschen Web zu Buche schlagen, beweist die Tatsache, dass das musikalische Thema des Jahres lediglich auf #4 landet und zwar mit 51.9%. Über Adele sind halt keine Skandale bekannt…

Rihanna begann das Jahr an der Seite von Kanye West und Paul McCartney, hat aber nach für sie erstaunlich langen drei Jahren immer noch kein neues Album veröffentlicht. Mit 37.8% schließt sie die Top 5 der mega Web Charts für das Jahr ab.

Im Gegensatz zu den Artist Charts belegen deutsche Künstler nur die Hälfte der Top 10-Positionen. Unter anderem hat der Tod von B.B. King die Blueslegende auf #9 gebracht.


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1976 ist ein bedeutendes Jahr im deutschen Musikmarkt: media control wird der erste Anbieter repräsentativer Charts in Deutschland. Das Unternehmen baut in den Folgejahren seine Produkt- und Dienstleistungspalette stetig aus und etabliert erfolgreich Charts und Marktforschung für die Entertainment-Bereiche Buch, Musik, TV, Kino, Video und Social Media.