mega Album Charts & mega Web Charts

(CW 30: Ermittlungszeitraum: 22.-28. Juli 2016)

Die Amigos zünden Feuerwerk auf #2, aber die Bravo Hits sind das Maß aller Dinge in dieser Woche des deutschen Schlagersommers 2016.

Amigos

Die Brüder Bernd und Karl-Heinz kennen alle Höhen, aber auch die Tiefen des Musikgeschäfts. Doch seit ihrem Chartdebüt im September 2006 mit „Die grossen Erfolge“ und speziell ihrem passend betitelten ersten #1-Album „Der helle Wahnsinn“ 2007, spielen sie endgültig in der Topliga mit. Fünfmal haben sie die Pole Position inzwischen erreicht, zuletzt vor zwei Jahren mit „Sommerträume“. Doch für „Santiago Blue“ reichte es letztes Jahr nur zu #3 und auch die aktuelle Veröffentlichung „Wie ein Feuerwerk“ verpasst mit #2 und 88.1% laut Prozentbarometer knapp die Topposition. Nichtsdestotrotz können die Amigos damit jetzt ein Dutzend Top 10-Alben ihr Eigen nennen – Glückwunsch!

Um den Titel des Samplers auf #56 zu zitieren, sind die Ulrich-Brüder passenderweise Teil des „Deutschen Schlagersommers 2016„, der sich diese Woche vielfältig in der Hitparade zeigt. Es ist nicht nur die Zeit von Festivals wie „Tomorrowland„, das die zugehörige Compilation von #33 auf den Bronzerang nach oben schießen lässt. In 14 Tagen können sich die TV-Zuschauer die Tränen von Andrea Berg beim Duett mit Xavier Naidoo bei ihrem ‚Heimspiel‘-Konzert anschauen. Sie selbst belegt #7 in den mega Web Charts und ihr Album „Seelenbeben“ gehört zu den Aufsteigern der Woche (#40 – #20).

Bavo Hits

Auch die Calimeros aus der Schweiz legen zu. Letztes Jahr enterten sie die mega Album Charts mit „Sommersehnsucht“ auf #3, der höchsten Position in ihrem 40jährigen Bestehen. In der nachfolgenden Woche suchte man den Titel allerdings vergeblich in der gesamten Top 100. Dieses Jahr wiederholten die Schweizer den Erfolg, denn „Schiff ahoi“ startete ebenfalls auf #3. Aber im Gegensatz zu 2015 ist das aktuelle Werk inzwischen vier Wochen platziert und verbessert sich von #35 wieder auf #18.

Die Mischung aus Klassik und Pop kennt man bereits, neu ist der Klassik-Schlager-Crossover. Damit punktet die studierte Violinistin Franziska Wiese, die mit ihrem Debütalbum „Sinfonie der Träume“ auf #63 startet.

Ansonsten ist es eher eine Woche der Compilations. Zu der z.B. auch der zweite Teil von „Mein Herz schlägt Schlager“ gehört, neu auf #38. Aber natürlich auch dem letztwöchigen Spitzenreiter „Kontor Top Of The Clubs 2016.03″, dieses Mal abgerutscht auf #6. Und dem populärsten Album der Woche, den „Bravo Hits Vol. 94″. Der Vorgänger war an Udo Lindenberg gescheitert und nur auf #2 eingestiegen.

Die heißesten Musikthemen im Netz kreisen diese Woche um Sandy Mölling, ihrer Musicalkarriere und ihrem Kontakt zu den No Angels, was #1 in den Web Charts bedeutet. First Lady Michelle Obama arbeitet an ihre Karriere nach der Zeit im Weißen House und hat ihr Gesangstalent mit TV Late Nighter James Corden unter Beweis stellen können. Die Urheber der Songs, die sie zum Besten gegeben hat, sind niemand Geringeres als Beyoncé (#2) und Stevie Wonder (#4). Die gegenwärtig grassierende Pokémon-Welle hat einen erklärten Nicht-Freund, nämlich Rihanna (#3). Und wer im Sommer schon an das kommende Dschungelcamp denkt, der denkt derzeit an Sarah Connors Ex, nämlich Marc Terenzi. Solo sowie als Mitglied der Boygroup Natural hat der auch mal gesungen, aber Sarah landet in den Webcharts (#10), er nicht…

 

mega Song Charts

(CW 30: Ermittlungszeitraum: 22.-28. Juli 2016)

Das Trio, bestehend aus Major Lazer, Justin Bieber und Mø, feiern Neueinstieg auf #2, können aber Imany – exakt 40 Jahre nach dem „Bett im Kornfeld“ – nicht gefährlich werden. Die Französin beherrscht weiterhin das Geschehen auf #1.

Major Lazer

„Don’t Be So Shy“ verteidigt erfolgreich seine Pole Position in den mega Song Charts. Der Vorsprung zu „This Girl“ nimmt sogar noch um rund drei Prozentpunkte zu. Kungs hingegen, der DJ aus der südfranzösischen Provence, muss nach sieben Wochen seinen zweiten Platz räumen und findet sich in Chartwoche 30 auf #3 wieder.

Denn auf #2 landet der Topeinsteiger der Woche. Und Produzent Diplo, der hinter dem Projekt Major Lazer steckt, feiert damit seinen größten Charterfolg! Letztes Jahr („Lean On“) und Anfang diesen Jahres („Light It Up“) kletterte er bis #5. Da ist „Cold Water“ aus dem Stand besser und liegt direkt bei 56.2% von Deutschlands Nummer eins, Imanys „Don´t Be So Shy“. Auf „Cold Water“ wird das Produzententrio unterstützt von zwei Stimmen. Die männliche gehört Justin Bieber. Seit seiner Wiedergeburt als Electronic-Star hat der junge Kanadier dreimal #4 erreichen können. Alle Single-Hits aus dem Album „Purpose“, übrigens ein Reentry auf #55 der Longplayliste, schafften es nicht höher. Die weibliche Stimme gehört der dänischen Sängerin und Songschreiberin . Sie ist die Gesellschaft von Major Lazer schon gewohnt, schließlich war sie ebenfalls an „Lean On“ beteiligt. Außerdem verbessert sich die Dänin mit ihrer Soloveröffentlichung „Final Song“ in der vierten Notierungswoche von #59 auf #47.

Imany

Während Imany ihren Sommerhit auf #1 festigt (seit fünf Wochen #1), fand exakt heute vor 40 Jahren einer der spektakulärsten Wechsel an der Chartspitze statt: Das auch heute noch aktive Duo, bestehend aus Howard und David Bellamy, führte damals fünf Wochen lang mit Let Your Love Flow“ die Hitparade an, als Onkel Jürgen 1976 in einem „Bett im Kornfeld“ die Grillen singen hörte. Es war das erste Mal, dass ein internationaler Hit von seinem deutschsprachigen Remake auf #1 abgelöst wurde. Mit „Santa Maria“ (1980) und dem Ententanz (1981) sollte es kurz darauf noch zwei weitere Male passieren. Jürgen Drews toppte den Erfolg der Bellamy Brothers sogar noch, da er sechs Wochen an der Spitze verblieb. Dabei hatten die US-Brüder anfangs erhebliche Bedenken ihre Genehmigung für einen inhaltlich so radikal geänderten Text zu erteilen. Rückblickend sind sie froh über ihre damalige Entscheidung. Die Karriere des damaligen Schlager-Nachwuchstalentes hätte sonst sicher nicht in die Krönung des Königs von Mallorca gemündet…

Zurück ins Jahr 2016, in dem mit Shawn Mendes ein weiterer junger Kanadier in die Top 10 aufsteigt. Anfang des Jahres hatte es der ehemalige Star des Internet-Dienstes Vine zu einem #2-Hit in Form von „Stitches“ gebracht. Der Nachfolger, „Treat You Better“, erreicht die Top 10 auf #9. Mit 31.5% laut Prozentbarometer hauchdünn vor dem Schweden Frans auf #10 mit 31.4%. Der Norweger Alan Walker hingegen verfehlt seinen zweiten Top 10-Hit für den Augenblick, denn 31.0% im Vergleich zu Imany reichen nur zu #11 für „Sing Me To Sleep“.